Ferrata Paolin Piccolin

Kühn angelegte Ferrata Paolin Piccolin, die durch die Südabbrüche zum Gipfel der Cima d‘Auta gilt als Geheimtipp in den Dolomiten. Der Klettersteig wird zu Unrecht von Urlaubern nur selten besucht, steht aber bei den Einheimischen ganz hoch im Kurs. Die Ferrata hat viele recht luftige und steile Passagen und endet nach einem gewaltigen Plattenfinale auf einem fantastischen Aussichtsberg! Die mächtigen Südabbrüche der Marmolada und die berühmten Wände der Civetta sind nur einige der Blickfänge bei der Gipfelrundumsicht. Nach dem landschaftlich anregenden Abstieg wartet eine Einkehr in der Baita dei Cacciatori.

Vom Einstieg am linken Schluchtrand über eine Leiter (A) zur steilen Wandstelle (B/C), die erneut zu einer Leiter (B) führt. Dann leichter (A, kurze Leiter  B) am linken Schluchtrand aufwärts, bis man in einem kleinen Kessel zur Schlüsselstelle - einer trittarmen Steilstufe (C/D) - kommt. Danach über eine Art Grat (B u. A/B) auf den großen Sattel (Forcella del Medil). Erstmals hat man dort freie Sicht auf die Marmolada. Links weiter zu den Felsen, gestuft höher (A/B) erreicht man einen Rücken. Auf einem kleinen Band (A) gelangt man zur Leiter (B), die den oberen Plattenteil einleitet. Über steilere, aber gut gegliederte Platten höher (B), nach einem Band (A) neuerlich über steile Platten (B) in leichtes Gelände. Auf dem Band links um die Kante (A), dort trifft man auf den Normalweg, dem man im Zickzack (A/B) auf die Gipfelkuppe der Cima d‘Auta mit der Madonna folgt.

TVB bzw. Gemeinde

Komplette Klettersteigausrüstung und Helm.

Recht gut mit Stahlseil, Klammern und Leitern abgesichert.

Kurze Passage C/D und B/C,  meist um B und A/B

Vom Wanderparkplatz in Colmean auf dem Weg 689 - anfangs meist über einen Karrenweg bis zur Material-Seilbahn des Rifugios. Dort über den Bach und zum Rifugio Baita dei Cacciatori bzw. zu dem oberhalb liegenden Bivacco Giovanni Paolo aufsteigen. Beim Biwak rechts (Weg Cima d‘Auta) weiter bis über die Baumgrenze aufsteigen. In einer Schuttrinne (Markierung) zweigt links der Weg zur Ferrata ab (rechts ist die Via Normale). Steil aufwärts zur von unten schon sichtbaren Schluchtrinne, der Einstieg ist am linken Rand bei einer Leiter.

Vom Gipfel wieder zurück (A/B) bis zur Kreuzung mit der „Via Normale“. Auf der „Via Normale“ in eine kleine Scharte absteigen und steil aufwärts (B) auf den Nebengipfel. Von diesem anfangs steiler (Stellen A) auf dem plattigen Rücken (Passagen A) abwärts. Nach einer Gehpassage folgt ein seilgesichertes Stück (A/B) und wieder Gehgelände, von dem man einen Wiesensattel erreicht (2377 m; Wegweiser Baita dei Cacciatori/Colmean).

a) Dort südlich auf dem Sentiero attrezzato Attilio Bortoli - einer grasigen Miniferrata (A/B), die durch eine stiele rampenartige Rinne führt - absteigen, bis man die steilen Grashänge erreicht. Auf dem Steig, unter den Felsen wieder retour zum Aufstiegsweg queren - auf diesem absteigen.

b) Oder weiter auf dem Rücken in die Forcella dei Negher (schöner Ausblick auf den Lago di Franzei) und hinunter zur Biwakhütte Bta. Col Mont. Von dort über die sog. Fontane (Zusammenfluss vieler Bäche) zurück zum Rif. Baita dei Cacciatori und auf dem Aufstiegsweg ins Tal (Var. b ist ca. eine ¾ Std. länger).

Tabacco WK 06, Marmolada; Kompass WK 59, Sellagruppe; F&B, WKS 5

In der unteren Schlucht ist auf Steinschlag zu achten - bei Nässe ist der Abstieg (steiles Gras) heikel!