Großglockner Normalweg - Mürztaler Steig

Klettersteig
Mittel
(3)

Toureninfo

Stangensicherung
Diff.
Schwierigkeit C , 2
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 1000 Hm  /  1900 Hm
4:00 Std.  /  12:00 Std.
Absicherung
Absicherung Schlecht
Ausrichtung Südost Süd
Ausrichtung Südost, Süd
Zustiegszeit
Zustiegszeit 2:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 6:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Großglockner  (3789 m)
Charakter:

Der Großglockner ist eines der bekanntesten und eindrucksvollsten Gipfelziele in den Ostalpen. Steil und schroff ragt die Gipfelpyramide hoch über Kals in den Himmel und markiert den höchsten Punkt Österreichs. Hat man das goldene Gipfelkreuz einmal erreicht, schweifen die Blicke in alle Richtungen und man vergisst fast die Anstrengungen der Besteigung. Meist ist man nicht alleine am Berg. An schönenTagen sind es über 500 Personen, die zur höchsten Spitze des Landes aufsteigen. Staus und teilweise lange Wartezeiten sind an der Tagesordnung - dies ist die Kehrseite des Parade-Dreitausenders. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass der Mürztaler Steig zur Adlersruhe mit neuen Drahtseilen sehr gut abgesichert wurde. Auch der Weiterweg zum nahen Gipfel weist im Felsteil einen Drahtseilabschnitt und zahlreiche andere „Klettererleichterungen“ auf - es fehlt also nicht mehr viel zum „Glocknerklettersteig“. Trotz dieser vielen Erleichterungen bleibt die Tour eine ernste Angelegenheit. Die Höhe, das Wetter und die Ausgesetztheit machen aus dieser schönen Bergtour schnellein extremes alpines Unternehmen.

Achtung: Der Normalweg auf den Großglockner erfordert neben Klettersteigerfahrung für den seilgesicherten Mürztalersteig vor allem solide Hochtouren-Kenntnisse! Der Anstieg von der Adlersruhe (Erzherzog Johann Hütte) über das steile sog. Glocknerleitl ist bei Blankeis heikel! Auch der Felsgrat hinauf zum Kleinglockner und weiter zum Hauptgipfel ist NICHT mit Seilen versichert. Wer keine solide Hochtourenerfahrung hat und mit Steigeisen, Seil und Pickel nicht gut umgehen kann, der sollte diese Tour auf den höchsten Berg Österreichs besser mit einem Bergführer machen!

Genaue Routenbeschreibung:

Zum Oberen Mürztaler Steig folgt man von der Stüdlhütte dem Weg in Richtung Salmhütte und steigt nach ca. 500 m rechts von der sog. Schere aufwärts zum Beginn des Ködnitzkeeses (markiert, Weg 712). Im linken Teil des Gletschers steigt man hinauf und quert in der Höhe der Luisenscharte leicht ansteigend zum sog. Kampl. An dessen Fuß beginnt der Obere Mürztaler Steig (1 Std.). Zum Unteren Mürztaler Steig gelangt man, in dem man auf dem Weg zur Salmhütte weiter geht und auf ca. 2630 m (im Bereich des Seilbahnseiles der Erzherzog-Johann-Hütte) links zum Ködnitzkees abzweigt. Man folgt dem Weg bis unter die Burgwartscharte. Der untere Mürztaler Steig kann grundsätzlich ohne Gletscherberührung erreicht werden. Die meisten Bergsteiger ziehen es aber vor, anstatt im unangenehmen Moränengelände, auf dem Gletscher zu gehen (2 Std.). Alternativ erreicht man den Unteren Mürztaler Steig auch in 3 Std. direkt von der Lucknerhütte (markierter Weg 712A).


Oberer Mürztaler Steig - das Stück bis zur Einmüdung des Unteren Mürztaler Steiges wird auch „Alter Kalser Weg“ genannt (C): Vom Ködnitzkees über die oft tiefe Randkluft in die Felsen und gleich anfangs sehr steil (C) im Zickzack hinauf auf den Grat, dem man oft auch links im Schnee bis zur Verbindung mit dem Unteren Mürztaler Steig folgt (Tafel). Entlang des Blockgrates, anfangs leicht (A) aufwärts und dann an der Westseite des Grates über Rampen und kurze Aufschwünge (Trittstifte, B) hinauf zur Adlersruhe.


Unterer Mürztaler Steig: Von der Burgwartscharte (3104 m) zuerst A/B bis zur sog. „Hühnerleiter“ (auf dem Fels angebrachte Holzstufen), und über diese (B) auf das Blaue Schartl (3182 m). Anschließend auf das Kampl (A/B), wo eine Tafel die Abzweigung des Oberen Mürztaler Steiges markiert. Ab dort weiter wie oben beschrieben.


Großglockner-Gipfelanstieg von der Adlersruhe: Mit Steigeisen und Seil über Firn zum Glocknerleitl, über das man sehr steil (bis 40°) zu einer kleinen Scharte (sog. "Sattele", der Beginn des Felsteiles) gelangt. Von dieser zuerst südwestlich, dann direkt am Grat (1) über Platten (2-) hinauf zum Kleinglockner. Die Sicherung ist an Eisenstangen möglich. Auf dem schmalen Gipfelgrat des Kleinglockners über eine kurze Stufe zum Abstieg in die Scharte zwischen Kl. und Großglocker. Entlang des Fixseiles steil (C) in die Scharte. Auf schmalem Schneeband hinüber zum Großglockner, über eine Felswand (Kletterstelle ca. 30 m, 2) zum Gipfelgrat und weiter (leichter) zum höchsten Punkt Österreichs aufsteigen.

Erhalter:

Alpine Vereine bzw. Bergführer aus Kals

Ausrüstung:

Gletscherausrüstung - Steigeisen, Eispickel, Seil, Handschuhe, Prusikschlingen, warme Kleidung, etc. und Klettersteigausrüstung.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Bis zur Adlersruhe drahtseilversichert, danach eigenständige Seilsicherung nötig (Stangen und Haken).

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Klettersteigstellen bis C, Kletterstellen bis II und Eis bzw. Firn bis 35 - 40°! Für den Mürztaler Steig ist Gletschererfahrung nötig. Für den Mürztaler Steig ist Gletschererfahrung nötig. Für den Weiterweg zum Großglockner sollte das Klettern im Seilschaftsverband beherrscht werden!

Zustieg zur Wand:

Als Ausgangspunkt dient die Stüdlhütte. Diese wird vom Lucknerhaus in ca.2,5 Std. Fußmarsch erreicht.

Höhe Einstieg: 

2802 m

Abstieg:

Wie Aufstieg

Kartenmaterial:

AV-Karte Nr. 40, Glocknergruppe

ÖK 153 Großglockner

Bemerkungen:

Alle Anstiege erfordern hochalpine Gletschererfahrung und sehr gute Kondition. Die meisten Bergsteiger gehen von der Stüdlhütte über den Oberen Mürztaler Steig zur Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte) und weiter auf den Gipfel. Der Aufbruch von den Stütz- bzw. Ausgangspunkten erfolgt mit Ausnahme des Zustieges zur Stüdlhütte in der Regel sehr früh am Morgen. Der Gipfelanstieg erfordert sicheres Kletterkönnen bis zum 2ten Grad und ist oft extrem überlaufen (bis 500 Personen pro Tag - Staus). Wer vom Lucknerhaus über den Unteren- und Oberen Mürztaler Steig zur Adlersruhe aufsteigt und dort nächtigt, verpasst zwar das exzellente Abendbuffet auf der Stüdlhütte, ist dafür am nächsten Morgen nur mit wenigen Leuten auf dem Gipfelgrat.


Zeiten:

Lucknerhaus – Stüdlhütte: 2,5 Std.;

Lucknerhaus – Burgwartscharte: 3,5Std.;

Unterer- und Oberer Mürztaler-Steig: 1 - 1,5 Std.;

Stüdlhütte – Adlersruhe (3451 m): 2 - 3 St.;

Adlersruhe – Großglockner: 1,5 - 2 Stunden (mit Stau bis zu 5 Std.!)

Infostand: 

17.07.2008

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Auf der B108 von Lienz oder durch den Felbertauerntunnel nach Huben. Dort ins Kalser Tal abzweigen und bis nach Kals auffahren. In Kals über die mautpflichtige Straße zum Parkplatz beim Lucknerhaus. Mit Öffis: Mit der Bahn nach Lienz unddem Bus nach Kals am Großglockner Lucknerhaus.

Talort / Höhe:

Kals am Großglockner  - 1324 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Stüdlhütte  - 2802 m

Bilder (22)

Übersicht, 
									Der Anstieg über den oberen Mürztaler Steig und den anschließenden Grat vom Zustieg zur Stüdlhütte aus gesehen., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Übersicht, Der Anstieg über den oberen Mürztaler Steig und den anschließenden Grat vom Zustieg zur Stüdlhütte aus gesehen., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Adlersruhe - Großglockner, 
									Der Aufstieg von der Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte) zum Großglockner., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Adlersruhe - Großglockner, Der Aufstieg von der Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte) zum Großglockner., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Zustieg Stüdlhütte, 
									Beim Zustieg zur Stüdlhütte., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Zustieg Stüdlhütte, Beim Zustieg zur Stüdlhütte., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Stüdlhütte, 
									Die Stüdlhütte ist der optimale Ausgangspunkt für die Tour., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Stüdlhütte, Die Stüdlhütte ist der optimale Ausgangspunkt für die Tour., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Einstieg Oberer Mürztaler Steig, 
									Der Einstieg des oberen Mürztaler Steiges - sollte die Spalte zwischen Eis uns Fels zu groß sein steht eine "Holzbrücke" bereit., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Einstieg Oberer Mürztaler Steig, Der Einstieg des oberen Mürztaler Steiges - sollte die Spalte zwischen Eis uns Fels zu groß sein steht eine "Holzbrücke" bereit., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Steilstück Mürztaler Steig, 
									Im ersten Steilstück des Mürztaler Steiges, 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Steilstück Mürztaler Steig, Im ersten Steilstück des Mürztaler Steiges, Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Mürztalersteig, 
									Im oberen Teil des Mürztaler Steiges (dort gibt es Trittstifte und Drahtseilsicherung)., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Mürztalersteig, Im oberen Teil des Mürztaler Steiges (dort gibt es Trittstifte und Drahtseilsicherung)., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Glocknerleitl, 
									Das Eisfeld im flachen Teil des "Glocknerleitls"., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Glocknerleitl, Das Eisfeld im flachen Teil des "Glocknerleitls"., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Glocknerleitl, 
									Tiefblick vom sog. Sattele ins Glocknerleitl (von oben gesehen links stecken Bohrhaken im Fels)., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Glocknerleitl, Tiefblick vom sog. Sattele ins Glocknerleitl (von oben gesehen links stecken Bohrhaken im Fels)., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Sattele, 
									Kurz vor dem sog. Sattele, ab dieser Scharte geht es meist im Fels weiter., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Sattele, Kurz vor dem sog. Sattele, ab dieser Scharte geht es meist im Fels weiter., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Grat, 
									Der mit Alustangen versehene Grat., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Grat, Der mit Alustangen versehene Grat., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Stangensicherung, 
									Viele wickeln das Seil einfach einmal um die Stange und gehen weiter (=entspricht nicht aber der Lehrmeinung)., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Stangensicherung, Viele wickeln das Seil einfach einmal um die Stange und gehen weiter (=entspricht nicht aber der Lehrmeinung)., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Wartezeit, 
									Oft kommt es schon auf dem Grat zu Stehzeiten., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Wartezeit, Oft kommt es schon auf dem Grat zu Stehzeiten., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Klein- und Großglockner, 
									Im Vordergrund der Kleinglockner und hinten der Großglockner., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Klein- und Großglockner, Im Vordergrund der Kleinglockner und hinten der Großglockner., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Drahtseilpassage, 
									Die Drahtseilpassage vom Gipfel des Kleinglockners hinunter in die Scharte vor dem Hauptgipfel., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Drahtseilpassage, Die Drahtseilpassage vom Gipfel des Kleinglockners hinunter in die Scharte vor dem Hauptgipfel., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Scharte, 
									In der Scharte zwischen Klein- und Großglockner (in dieser kann man nördlich in die berühmte Palavicinirinne hinunter schauen). Die Passage über die Scharte ist ausgesetzt, meist staut es sich vom Kleinglockner weg bis zum Gipfel., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Scharte, In der Scharte zwischen Klein- und Großglockner (in dieser kann man nördlich in die berühmte Palavicinirinne hinunter schauen). Die Passage über die Scharte ist ausgesetzt, meist staut es sich vom Kleinglockner weg bis zum Gipfel., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Grat zum Großglockner, 
									Die letzten Meter vor dem Gipfel des Großglockners., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Grat zum Großglockner, Die letzten Meter vor dem Gipfel des Großglockners., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Gipfel 3798 m, 
									Der Gipfel des Großglockners 3789 m, mit dem tlw. vergoldeten Gipfelkreuz., 
										Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Gipfel 3798 m, Der Gipfel des Großglockners 3789 m, mit dem tlw. vergoldeten Gipfelkreuz., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

unterer mürztalersteig 8.3.09
									, 
										Foto: philipp hruby

unterer mürztalersteig 8.3.09 , Foto: philipp hruby

top of austria 8.3.09
									, 
										Foto: philipp hruby

top of austria 8.3.09 , Foto: philipp hruby

Einstieg zur Burgwartscharte, 
									Bei schönen Wetter zum 33. mal am Glockner, 
										Foto: Hauser Ludwig

Einstieg zur Burgwartscharte, Bei schönen Wetter zum 33. mal am Glockner, Foto: Hauser Ludwig

Gipfel, 
									das war die 33. Besteigung, 
										Foto: Hauser Ludwig

Gipfel, das war die 33. Besteigung, Foto: Hauser Ludwig

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