(Wo ist) Bodo Hell - Angerstein Westpfeiler

Klettern
Mittel
(1)

Toureninfo

Josef Bachler in der ersten Seillänge der "Bodo Hell" (7+)
Diff.
Schwierigkeit 8-
7 obl.  /  A0
Absicherung
AbsicherungSehr gut
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 140 m  /  850 Hm
3:00 Std.  /  5:30 Std.
Ausrichtung Südwest
Ausrichtung Südwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 1:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Angerstein Westpfeiler  (2000 m)
Charakter:

Sehr gut abgesicherte neue Sportkletterroute am Westpfeiler des Angersteins. Die Felsqualität ist durchwegs ausgezeichnet, mit Ausnahme in der ersten Seillänge: Hier finden sich ein paar störende Wiesenpolster und etwas splittriger Fels. Leider ist die 6. Seillänge unsympathisch, schwieriger als der Rest der Route.

Anm.: Bodo Hell ist ein österreichischer Schriftsteller, der seit 11. August 2024 im Dachsteingebirge vermisst wird und seit 9. September 2024 von seinem Verlag als verschollen erklärt wurde.

Genaue Routenbeschreibung:

1.SL / 20m / 7+ / 13 BH

Sehr steiler und rauer Einstiegs-Riss und dann wesentlich leichter über Fels mit Wiesenpolstern.

2. SL / 20m / 7+ / 13 BH

Weiter Zug gleich nach dem Stand, dann schöne Plattenkletterei.

3. SL / 15m / 7+ / 8 BH / 1 SU

Anfangs steile Wandkletterei mit Löchern, dann flacher. Seillänge kreuzt die ENSERER/SCHIERHUBER.

4. SL / 20m / 7+ / 12 BH

Steile Wandkletterei, dann flachere, raue Plattenkletterei. Nach Querriss auf Fingerloch achten.

5. SL / 20m / 8- / 11 BH

Diffizile und technische Kletterei.

6. SL. / 30m / A0 (9- ?) / 16 BH

Sehr schwierig und grifflos gleich nach dem Stand. Ausstieg aus der Verschneidung über Bauch sehr schwer.

7. SL / 25m / 4+ / 2 BH

Der SUPERMIX linkshaltend folgen zum Gipfel des Westpfeilers. Direkte Variante nicht eingerichtet.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Erstbegangen im Lead-Rope-Solo von Mike Ramsauer am 1. November 2024;

Eingerichtet im Lead-Rope-Solo (6. SL. im Top-Rope-Solo) im Sommer und Herbst 2024;

Erste Seilschaftsbegehung am 5. März 2025 von Josef Bachler und Mike Ramsauer (SL 1-5 alle Stellen frei geklettert);

Auskundschaften der ersten Seillänge mit Thomas Kendlbacher im Jahr 2023.

Seillänge: 

1 x 50 m

Expressschlingen: 

16

Klemmkeile: 

Keine

Friends: 

Keine

Ausrüstung:

NSA, 16 EX, Einfachseil (50m) fürs Abseilen über die Route;

Bemerkung zu den Versicherungen:

Klettergartenmäßig eingerichtete Sportkletterei, sämtliches Material 10mm 304/316 Bohrhaken;

jeder Stand besteht aus zwei Bohrhaken mit Abseilring („französische Stände“).

Wichtige Bitte zur Vermeidung von unnötigem Plastik in der Natur:

Den Zustand der Route bitte wie vorgefunden belassen und an den Standbohrhaken keine Seilstücke/Bandschlingen o.ä. hinterlassen. Danke!

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Hauptsächlich zwischen 7- und 7+, Stellen 8- (6a bis 6c+), 6. SL. irgendwo zw. 8+ und 9 (7b/7c)

Zustieg zur Wand:

90 Minuten vom Parkplatz bis zum Einstieg; über den markierten Wanderweg 630 (viele Abkürzungsmöglichkeiten) bis auf die Stuhlalm. Von dieser auf die Mooseben und dem markierten Steig Richtung Manndlkogel/Angerstein folgen. Nach 150 Höhenmetern bei Gabelung weiter Richtung Nordwesten bis zur Weitschartenrinne. Diese über Geröll und teilweise unwegsam hinauf folgend bis unter den markanten Westpfeiler. Von dort nach rechts zum Einstieg bei nach oben zeigendem Bolt.

Höhe Einstieg: 

1850 m

Abstieg:

Abseilen über die Route mittels Einfachseil (50m) oder Doppelseil (50m).

Stützpunkt:
Theodor Körner Hütte   0:45 Min.
Bemerkungen:

Am 9. August 2024 wurde der Schriftsteller, Künstler und Almhirte Bodo Hell zwischen dem Heilbronner Kreuz und der Grafenbergalm im Dachsteingebirge zum letzten Mal gesehen. Eine große Suchaktion in den Wochen danach blieb ohne Erfolg. Bodo Hell blieb bis zum heutigen Tag verschollen.

Im gleichen Sommer und am selbigen 9. August arbeitete ich zum dritten Mal an dieser Route - im Solo von unten. Ich genoss den herrlich kompakten Fels und bohrte mich langsam weiter nach oben. Mit keinem Gedanken hätte ich mir vorstellen können, dass ich nur wenige Tage später die Nachricht von meinem Freund Christoph Huber erhalten würde, dass gerade nach Bodo Hell gesucht wird, weil er spurlos verschwunden sei.

Ich lernte Bodo in Wien 2006 bei den Dreharbeiten zu meinem Dokumentarfilm „Schwindelerregende Spiele“ kennen. Seine kunstvollen und schönen Texte zum Thema Berg sollten Offenheit und Poesie in den Film bringen und Bodo beschenkte mich und den Film um weit mehr als das!

Diese neue Route am Westpfeiler des Angersteins sollte für das Gedenken an Bodo Hell stehen und vor allem auch für seine besondere Art, den Berg und die Natur zu denken!

Danke, Bodo!

Mike Ramsauer im März 2025

Infostand: 

05.03.2025

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Über A10 und Abfahrt Golling ins Lammertal bis nach Abtenau und weiter Richtung Annaberg. Kurz vor dem Ort zum Skigebiet Dachstein-West abbiegen. Beim großen Skiliftparkplatz "Astauwinkel" angekommen noch ca. 200m weiter und bei der Gabelung links Richtung Pommer/Stuhlalm abbiegen. Der Straße für ca. 1,5 km folgen und beim ausgewiesenen Parkplatz parken.

Talort / Höhe:

Annaberg  - 777 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Parkplatz Pommerlehen  - 990 m

Bilder (13)


									Im Lead-Rope-Solo und bei perfekten Bedingungen erfolgte am 1. November 2024 die Erstbegehung., 
										Foto: Mike Ramsauer

Im Lead-Rope-Solo und bei perfekten Bedingungen erfolgte am 1. November 2024 die Erstbegehung., Foto: Mike Ramsauer


									Josef Bachler in der ersten Seillänge der "Bodo Hell" (7+), 
										Foto: Mike Ramsauer

Josef Bachler in der ersten Seillänge der "Bodo Hell" (7+), Foto: Mike Ramsauer


									Vom Stand weg in der 2. Seillänge (7+), wer es mag gerne auch dynamisch..., 
										Foto: Mike Ramsauer

Vom Stand weg in der 2. Seillänge (7+), wer es mag gerne auch dynamisch..., Foto: Mike Ramsauer


									In der 2. Seillänge, die Wiesenpolster stören nicht., 
										Foto: Mike Ramsauer

In der 2. Seillänge, die Wiesenpolster stören nicht., Foto: Mike Ramsauer


									Josef Bachler in der kurzen 3. Seillänge nach der senkrechten Wandpassage., 
										Foto: Mike Ramsauer

Josef Bachler in der kurzen 3. Seillänge nach der senkrechten Wandpassage., Foto: Mike Ramsauer


									Die herrliche 4. Seillänge mit dem trickreichen Querriss (Josef Bachler ist noch ein paar Meter davon entfernt)., 
										Foto: Mike Ramsauer

Die herrliche 4. Seillänge mit dem trickreichen Querriss (Josef Bachler ist noch ein paar Meter davon entfernt)., Foto: Mike Ramsauer


									Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), 
										Foto: Mike Ramsauer

Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), Foto: Mike Ramsauer


									Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), 
										Foto: Mike Ramsauer

Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), Foto: Mike Ramsauer


									Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), 
										Foto: Mike Ramsauer

Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), Foto: Mike Ramsauer


									Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), 
										Foto: Mike Ramsauer

Kleingriffige Plattenkletterei in der 5. Seillänge (8-), Foto: Mike Ramsauer


									Das Ende der 6. Seillänge: Die Schwierigkeiten hat man nun hinter sich. Wer diese Seillänge Rotpunkt klettert ist wohl im 9. Schwierigkeitsgrad zu Hause..., 
										Foto: Mike Ramsauer

Das Ende der 6. Seillänge: Die Schwierigkeiten hat man nun hinter sich. Wer diese Seillänge Rotpunkt klettert ist wohl im 9. Schwierigkeitsgrad zu Hause..., Foto: Mike Ramsauer


									Französische Standplätze: 2 Bohrhaken mit Ringen. Bitte nichts dazufädeln, damit sie ihre Funktion behalten können., 
										Foto: Mike Ramsauer

Französische Standplätze: 2 Bohrhaken mit Ringen. Bitte nichts dazufädeln, damit sie ihre Funktion behalten können., Foto: Mike Ramsauer


									Die Einstiegsmarkierung der Route. Hier geht es los., 
										Foto: Mike Ramsauer

Die Einstiegsmarkierung der Route. Hier geht es los., Foto: Mike Ramsauer

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