Welser Weg - Schermberg Nordwand

Klettern
Leicht
(1)

Toureninfo

Direkt auf den glatten Platten (rechts der Haken ist es etwas leichter).
Diff.
Schwierigkeit 3
Absicherung
AbsicherungMittel
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 1350 m  /  1650 Hm
5:00 Std.  /  11:00 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 4:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Schermberg  (2396 m)
Charakter:

Die Nordwand des Schermberges gehört mit ihren 1400 Metern zu den höchsten Wänden der Nördlichen Kalkalpen, der Vergleich mit einer Watzmann Ostwand oder einer Hochstadel Nordwand drängt sich auf. Der Welser Weg schlängelt sich geschickt durch den linken Teil dieser gewaltigen Wandflucht, steile Passagen werden immer durch leichte Bänder überwunden bzw. umgangen. Es gibt nur wenige Passagen im 3ten Grad, oft ist das Gelände leichter bzw. man gelangt auf Pfadspuren zu Fuß höher. Im oberen Teil kann man auf dem großen Schuttfeld, dem sogenannten "Achter" noch einmal verschnaufen, danach klettert man an einem Grat und steigt am Ende auf dem Klettersteig zum höchsten Punkt. Nach dem fantastischen Blick auf die Karstlandschaft des Toten Gebirges folgt der doch recht lange Abstieg, vorbei an der Welser Hütte, hinunter zum Almtaler Haus. Am späten Nachmittag kann man von der Hüttenterrasse noch einmal zur mächtigen Nordwand blicken und hat die Gewissheit und ist vielleicht sogar etwas stolz, eine der höheren Ostalpen-Nordwände bezwungen zu haben.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe auch Topo. Der Einstieg ist im Bachbett bei einem Ringbohrhaken (ca. 1040 m), dort leicht rechts haltend höher (BH) auf einen Grasabsatz. Auf Steigspuren weiter ansteigen bis man zu einem Grat mit BH gelangt, der recht steil abfällt. Bei einem Ringbohrhaken mit Steinmann quert man flach die rechts vom Grat befindliche Rinne. Man geht zu einer weiteren Felszone, leicht absteigend (kurz 2) wieder zu einer Gehpassage. Die nächste Rinne hat etwas Schutt (1-), leicht ansteigend hinauf in steileres Gehgelände (kurze Passagen 1). Dann hinauf zu den Latschen am oberen linken Rand der großen Rinnen und die große Rinne oben, leicht, überqueren. Auf der anderen Seite hinauf (kurz 1-) zu einem großen Absatz mit Bäumen (ca. 1400 m), den man am linken Rand erreicht (Anmerk: Bis dorthin gibt es vermutlich mehrere Möglichkeiten). Den großen Kessel nach dem Absatz etwas aufwärts, man kommt zu einem breiten Band (darunter sind ein paar markante Höhlen/Nischen). Auf diesem Band einfach nach rechts, bis das Band schmaler wird und man zu einer Ecke kommt. Dort noch etwas das Band weiter und bei Bohrhaken (ca. 1500 m) aufwärts, links haltend durch eine Latschenzone, rechts haltend durch Latschengasse höher. Weiter leicht nach rechts, dann links, dann wieder rechts (einfach den BH folgen ...) zu einer Stufe auf einem kleinen Band. Bei Bohrhaken steil gerade hinauf (kurz 3, ab dort klettert man wieder richtig) über eine Wandzone zu einer großen Latsche (man folgt im Idealfall den Bohrhaken, wenn man sie findet), auf Höhe dieser Latsche quert man nach links zu einem schon sichtbaren, markanten Turm (ca. 1650 m). Hinter diesem Turm (bei Bohrhaken) leicht abwärts auf einem kleinen Band etwas absteigen. Dann aber gleich (bei Bohrhaken) wieder gerade hinauf, über gestuftes Gelände höher bis man die glatte Plattenrampe (Kirchdach) erreicht. Am rechten Plattenrand entlang den Bohrhaken folgen (rechts der Haken leichter 2/2+, links von den Haken schwerer 3+/4-). Dort, wo die Plattenrampe schmaler wird, zieht ein Band mit einer gut sichtbaren Gedenktafel nach links, auf diesem Band erreicht man das große Schuttfeld, den sog. "Achter" (ca. 1740 m). Das Wandbuch befindet sich am Ende des Bandes mit der Gedenktafel an einem BH. Beim Achter-Schuttfeld besteht die Möglichkeit nach links zur Welser Hütte aus der Wand auszusteigen. Der Weiterweg verläuft über das "Achter"-Schuttfeld etwas mühsam aufwärts, an dessen oberen Ende kommt man zu einem großen, breiten Band, welches nach links zu einem Grat zieht (der Grat beginnt bei einem Grasabsatz, ca. 1940 m). An der Gratkante gerade aufsteigen, der Grat ist anfangs leicht (2), wird dann aber etwas schwerer (3). Bei einem kleinen Fachstück (auf ca. 2120 m) verlässt man den Grat nach links zu einer leichten Rampe. Man steigt diese Rampe im Zickzack höher, oben steigt man links, dann rechts zu den schon sichtbaren Klettersteig-Seilen auf den Grat zwischen Almtaler Köpfl und Schermberg (auf ca. 2160 m). Der Weiterweg erfolgt nach rechts auf dem Tassilo-Klettersteig (C) bis zum Gipfel des Schermberges (ca. 200 Hm, ca. 30 Minuten).

Erstbegeher / Erstbesteiger:

S. Huber und K. Edlinger im Jahr 1920. Die sehr üppige Bohrhakensanierung wurde vermutlich von Helmut Mittermayr (Grünau) angebracht.

Seillänge: 

1 x 50 m

Expressschlingen: 

4

Klemmkeile: 

Grundsortiment

Ausrüstung:

Die Tour wird meist ohne Seilsicherung begangen, wer die schweren Passagen sichert, braucht ein 50 m Einfachseil und 4 Expressschlingen (evtl. ein Klemmkeil Grundsortiment). Evtl. ein Klettersteigset für den Klettersteig auf dem Gipfelgrat.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Stand August 2015: Im unteren Teil bis zum Achter-Schuttfeld sind die schweren Passagen gut mit Bohrhaken gesichert, auch im Bereich des "Achter" stecken Bohrhaken (wer genau Infos hat bitte melden, damit wir die Tourenbeschreibung ausbessern). Anm: Vor dem markanten Turm auf ca. 1650 m haben wir die BH kurz nicht gefunden, wir sind dort zu einer Latsche hinauf, dort nach links zum Turm gequert (war leicht machbar...). Vermutlich kann man auch direkter zum Turm klettern...

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Wenige Stellen 3, meist um 1-2 und leichter.

Zustieg zur Wand:

Vom Almtaler Haus folgt man dem Weg in Richtung Welserhütte. Kurz nach der Materialseilbahn steigt der Weg etwas an, man kommt in ein Bachbett und verlässt den Weg bei der ersten Kehre. Ein paar Schritte das Bachbett hinauf zu Ringhaken an der rechten Wand.

Höhe Einstieg: 

1040 m

Abstieg:

Vom Gipfel des Schermberges steigt man auf dem Wanderweg zur Welser Hütte ab (eine Steilstufe unten ist versichert, A/B, der Weg ist gut markiert). Von der Welser Hütte hinunter zum Almtaler Haus.

Kartenmaterial:

Alpenvereinskarte Nr. 15/2 Totes Gebirge, Mitte Literatur: Totes Gebirge - Alpenvereinsführer für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer, von Gisbert Rabeder, Ludwig Krenmayr, Gernot Rabeder (für Leute die auch an anderen alten Klassikern im Toten Gebirge interessiert sind).

Bemerkungen:

Sehr lange und trotz der Bohrhaken alpine Tour! Nur bei sehr sicheren Wetterverhältnissen in die Wand einsteigen. Bei Schneelage (auch oben auf dem Plateau) ist die Tour nicht zu empfehlen. Beim großen Schuttfeld im oberen Teil, dem sog. Achter kann man nach links zur Welser Hütte flüchten (tlw. etwas heikles, brüchiges Gelände). Die Tour wurde bis zum Achter-Schuttfeld auf weite Strecken mit Bohrhaken durchgesichert, der obere Teil wird vermutlich auch irgendwann mit Bohrhaken ausgestattet werden. Man findet die Haken aber im leichten Gelände nicht immer.... Achtung: Für den Zustiegsweg bis zum Materialaufzug würde sich ein Mountainbike sehr gut eignen (flache Forststraße), das Fahrradfahren ist aber ab dem Almtalerhaus strengstens verboten. Strafen bis zu 800 Euro sollen schon verhängt worden sein. Weiters ist die Straße zum Almtaler Haus vom 15. September bis zum 15. Oktober wegen der Jagd gesperrt, auch die Welser Hütte muss in dieser idealen Kletter- und Wanderzeit schließen! (Jagdsperre Hetzaustraße)

Autor: 

Axel Jentzsch-Rabl u. Erhard Mitsche

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Auf der Westautobahn bis nach Steyrermühl bzw. Vorchdorf und weiter nach Scharnstein fahren. Im Ort in das Almtal abzweigen und in Habernau beim Ghf. Jagersimmerl nach li. zum Almtalerhaus abzweigen, dort parken. Öffis: Mit der Bahn nach Grünau, weiter mit dem Bus nach Habernau - dann langer Fußmarsch.

Talort / Höhe:

Grünau im Almtal  - 528 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Parkplatz beim Almtaler Haus  - 714 m

Bilder (31)

Die ganze Schermberg Nordwand, im linken Teil verläuft der Welser Weg.

Die ganze Schermberg Nordwand, im linken Teil verläuft der Welser Weg.

Die Route des Welser Weges mit ein paar Details.

Die Route des Welser Weges mit ein paar Details.

Das Band im ersten Kessel nach dem Flachstück mit den Bäumen.

Das Band im ersten Kessel nach dem Flachstück mit den Bäumen.

Das Band nach links (mit Grat am Schluss) am Ende des "Achter" Schuttfeldes.

Das Band nach links (mit Grat am Schluss) am Ende des "Achter" Schuttfeldes.

Die Zickzack-Rampe kurz vor dem Ausstieg zum Klettersteig.

Die Zickzack-Rampe kurz vor dem Ausstieg zum Klettersteig.

Direkt auf den glatten Platten (rechts der Haken ist es etwas leichter).

Direkt auf den glatten Platten (rechts der Haken ist es etwas leichter).

Die erste Kehre, gleich dort ist auch der Einstieg im Bachbett.

Die erste Kehre, gleich dort ist auch der Einstieg im Bachbett.

Der Ringhaken im Bachbett, dort rechts haltend hinauf.

Der Ringhaken im Bachbett, dort rechts haltend hinauf.

Die Querung der zweiten Rinnne.

Die Querung der zweiten Rinnne.

Beim Aufstieg links der großen Rinne, die große Rinne wird fast ganz oben am einfachsten gequert.

Beim Aufstieg links der großen Rinne, die große Rinne wird fast ganz oben am einfachsten gequert.

Die Querung der großen Rinne (oberste Möglichkeit).

Die Querung der großen Rinne (oberste Möglichkeit).

Auf dem großen Band quert man vom Kessel nach rechts.

Auf dem großen Band quert man vom Kessel nach rechts.

Die Ecke auf dem Band, danach weiter auf dem schmaler werdenden Band zu BH.

Die Ecke auf dem Band, danach weiter auf dem schmaler werdenden Band zu BH.

Nach der Ecke kommt man zu einer Stufe, bei BH leicht links hinauf, dann eine Gasse durch die Latschen.

Nach der Ecke kommt man zu einer Stufe, bei BH leicht links hinauf, dann eine Gasse durch die Latschen.

Kurze steilere Stufe (3-), ab dort muss man wieder etwas mehr klettern.

Kurze steilere Stufe (3-), ab dort muss man wieder etwas mehr klettern.

Beim markanten Felsturm, dahinter wird bei BH nur kurz abgestiegen.

Beim markanten Felsturm, dahinter wird bei BH nur kurz abgestiegen.

Über gestuftes Gelände bis zu den glatten Platten.

Über gestuftes Gelände bis zu den glatten Platten.

Am Beginn der glatten Plattenrampe.

Am Beginn der glatten Plattenrampe.

Direkt auf den glatten Platten (rechts der Haken ist es etwas leichter).

Direkt auf den glatten Platten (rechts der Haken ist es etwas leichter).

Dort wo die Plattenrampe schmaler wird, geht man auf einem Band (mit gut sichtbarer Gedenktafel) nach rechts.

Dort wo die Plattenrampe schmaler wird, geht man auf einem Band (mit gut sichtbarer Gedenktafel) nach rechts.

Auf dem "Achter" Schuttfeld.

Auf dem "Achter" Schuttfeld.

Man verlässt das "Achter" Schuttfeld ganz oben auf einem breiten Band nach links zu einer Gratrippe.

Man verlässt das "Achter" Schuttfeld ganz oben auf einem breiten Band nach links zu einer Gratrippe.

Auf der Gratrippe klettert man ca. 200 m höher.

Auf der Gratrippe klettert man ca. 200 m höher.

Weiter oben wird der Grat etwas steiler und schwerer.

Weiter oben wird der Grat etwas steiler und schwerer.

Bei dieser Rampe verlässt man bei einem kurzen Flachstück nach links den Grat.

Bei dieser Rampe verlässt man bei einem kurzen Flachstück nach links den Grat.

Die letzten Meter vor dem Klettersteig (Ende des Welser Weges).

Die letzten Meter vor dem Klettersteig (Ende des Welser Weges).

Auf dem Tassilo Klettersteig, im Hintergrund der große Priel.

Auf dem Tassilo Klettersteig, im Hintergrund der große Priel.

Auf dem Gipfel des Schermberges.

Auf dem Gipfel des Schermberges.

Beim Abstieg auf dem Karstplateau.

Beim Abstieg auf dem Karstplateau.

Die Rast bei der Welser Hütte.

Die Rast bei der Welser Hütte.

Verdientes Abendessen beim Almtalerhaus, mit Blick auf die Nordwand.

Verdientes Abendessen beim Almtalerhaus, mit Blick auf die Nordwand.

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