Südgrat - Großglockner
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Eine imposante, sehr klassische Linie am höchsten Berg Österreichs. Die Tour führt im Wesentlichen immer entlang des Südgrates durch den Zentralteil der Südwand hinauf. Im oberen Drittel quert man den Südwandwächter und folgt dem Grat weiter bis zur Einmündung am Stüdlgrat. Herrliche, eindrückliche Kletterei am wohl einsamsten Anstieg auf das Dach Österreichs.
Die erste Seillänge steil hinauf in das plattige, flachere Gelände (Doppelriss- oft wasserüberronnen, dann rechts im Fels). Lange Linksquerung aufwärts bis zum Grat. In weiterer Folge immer der Spürnase nach den Weg des geringsten Wiederstandes klettern. Einige Seillängen in der Schattseite (Westseite des Grates) steil durch Verschneidungen rauf. Im Mittelteil wieder sonnseitig rechtshaltend ansteigen, bis man nach einer senkrechten, herrlichen Verschneidung und einer anschließenden flachen Querung zur Scharte des Südwandwächters kommt (ca. 3.600 m). Nun markant nach links ( Richtung Stüdlgrat) 20 Meter waagrecht queren. Dann über megaschöne Verschneidungen zwei Seillängen (Anfangs ein Piaz- Handriss) in flacheres Gelände. Nun wiederum in zwei langen Seillängen linksaufwärts zum Ausstieg am Stüdlgrat (ca. 3.700 m). Über diesen zum Gipfel auf 3.798 m hinauf.
J. Kerer u. P. Groder 1864
1 x 50 m
6
Grundsort.
Keine
Komplettes Felskletterzeugs, 6 Alpinexen 60 cm, Satz friends C4 von 0,4 bis 3, mittlere Größen doppelt, kleines Hakensortiment (haben wir nicht benötigt), 6 lange Schlingen, Doppelseil 50 m Gletscherausrüstung (Steigeisen, Pickel, Eisschrauben) und den Helm nicht vergessen!
Keine Standplätze oder Zwischensicherungen (wir fanden zwei NH…) vorhanden, es ist ausschließlich die gesamte Tour selbst abzusichern!
Vom Lucknerhaus über die Lucknerhütte und dem Normalweg zur Stüdlhütte rauf. Von der Stüdlhütte (2.801 m) weiter in Richtung Adlersruhe. Auf dem Ködnitzkees parallel zum Luisengrat direkt in Richtung der markanten Rinne gleich rechts vom Stüdlgrat aufsteigen. Der Originaleinstieg bei ca. 3.200 m befindet sich direkt unter dem großen Schneefeld in der Südwand (ist auch der Einstieg zur Pillwaxrinne) rechts vom Südgrat.
Zeiten: Lucknerhaus Stüdlhütte, 2 Std. Stüdlhütte - Einstieg: 1 Std.
3200 m
Zuerst hinab in die ausgesetzte Glocknerscharte zwischen Groß- und Kleinglockner (1-2; Stangen und Hakensicherung), hier auf die andere Seite wechseln, mithilfe eines Fixseiles auf den Kleinglockner hinauf (eventuell ist das Seil unterm Schnee). Nun auf dem Gipfelgrat weiter (2-; zahlreiche Stangen, evtl. überwechtet !) und dann abwärts über plattiges Blockgelände zu einer Scharte ( 1 – 2; zahlreiche Stangen und Haken). Von der Scharte über steilen Firn bzw. Eis hinab über das sogn. „Glocknerleitl“ auf das Kleinglocknerkees (40°). Nun weiter in einem Bogen (von Ost nach SSO, links vom flachen Grat) zur Adlersruhe (Erzherzog Johann Hütte). Hinter der Hütte beginnt ein Klettersteig der kurz durch flaches Gelände und einem Gletscherstück unterbrochen wird, diesen hinab zum Ködnitzkees und über dieses zurück zur Stüdlhütte (ab Adlersruhe versichert und unten markiert) und von dieser zurück ins Tal.
Alpenvereinskarte Nr. 40 Glocknergruppe
Alpenvereinskarte Nr. 40, Glocknergruppe
Kompass Nr. 48, Kals am Großglockner
Herrlicher, einsamer Anstieg durch die Südwand des Glockners. Meist guter Fels, im unteren Teil oft brüchig. Dazwischen aber auch immer nicht zuverlässiges Gestein. Die Kletterschwierigkeiten schwanken zwischen III und V- nie schwerer. Einige Varianten im Mittelteil möglich bzw. notwendig. Es braucht eine kleine Spürnase zur Wegfindung.
13.07.2023
Michael Kräftner / bergtraum.at
Ausgangspunkt / Anfahrt
Kals am Großglockner ist von Matrei (N) oder von Lienz (S) gut zu erreichen, bei Huben fährt man nach Kals hinauf und von Kals zum Lucknerhaus (Parkplatz; Straße ist mautpfl ichtig). Öffis: Mit dem Bus von Lienz zum Lucknerhaus. Von dort durch das Ködnitztal und in ca. 2 Stunden zur Stüdlhütte aufsteigen.
Kals - 1334 m
Stüdlhütte - 2802 m
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