Promised Land - Festlbeilstein
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Route entstand aus dem Wunsch, eine schwere Route am Hochschwab im Vorstieg zu erschließen. Meine Vision orientierte sich am Runout Style im Rätikon. Eine Erstbegehung mit Bohrmaschine am Gurt, das zwingende Bohren aus der Kletterstellung, splittriger Fels, der Cliffen erschwert... die Realität holte mich ein - Ich bin doch kein neuer Kammerlander, aber trotzdem stolz auf das Ergebnis: Eine steile, anhaltend schwierige Route, in der man durchwegs sicher stürzen kann, garniert mit dem einen oder anderen Runout - entstanden aus einzelnen mutigen Momenten. ;-)
Der Fels ist bis auf die ersten 10 Meter der zweiten SL hervorragend. Auch besagte Stelle ist aber inzwischen gut ausgeputzt und klettert sich ganz gut.
Erster Rotpunkt: Paul Kiefer gesichert von Stefan Atschreiter am 31.08.2024
Für etwaige Onsight Aspiranten: Spoiler Alert - hier kommt eine Beschreibung der einzelnen Seillängen. Für einen Onsight steht ein komplettes Menü beim Bodenbauer.
SL 1 6b: Ein kleiner gut abgesicherter Boulder, leicht zum ersten Stand.
SL 2 7c+: Der Fels in den ersten 10m war zu Beginn sehr splittrig, daher sind die Abstände hier sehr knapp. Die Passage ist jetzt aber recht gut ausgeputzt und klettert sich auch lässig. Nach der Schlüsselstelle am Dacherl wird der Fels 1A, zum Stand gibt es einen langen technischen Quergang mit einem kräftigen Runout. Hat sich beim Bohren so ergeben, gehört jetzt wohl dazu. Auch für den Nachsteiger interessant.
SL 3 7c+: Die Genusslänge. Anhaltend technisch und anstrengend, eine leistige Schlüsselstelle im oberen Drittel, zum Stand muss man noch Körner im Tank übrig haben. Der Fels erinnert an Schartenspitz - strukturiert und scharf.
SL 4 7c: Die ersten 3 Haken wie bei der Diagonale. Dann ein weiterer Abstand nach links, schwer einzuhängen. (Gebohrt von Cliff auf Leiste, die Leiste gibt es leider nicht mehr) Leichter, etwas alpinerer Mittelteil. Zum Stand muss man die Platten-Skills auspacken!
SL 5 8a: Vom unbequemsten Stand der Route aus (Sitzbrett einpacken) - kommt gleich die schwierigste Einzelstelle der gesamten Route. Sehr speziell und schwer zu bewerten. Offene Griffe in einer leicht überhängenden seichten Verschneidung. Sehr gut abgesichert, leicht A0 zu klettern. Nach dem Boulder kommt zwar ein Nohand, aber auch noch ein langer technischer Weg in eine coole steile Schlussverschneidung.
SL 6 6a+: Eine leichte Genusskletterei zum Schluss. Jedes Mal besonders, sich über den "Topgriff" - die Kante des kleinen Festlbeilstein zu ziehen und die Aussicht zu genießen.
Paul Kiefer
unterstützt von verschiedenen Kletterpartner:innen
2 x 60 m
14
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Am besten funktioniert 60 m ES, Rapline und kleines Haulbag.
Sitzbrett nicht vergessen.
Edelstahl Bohrhaken
Abseilstände mit Ringen und Schraub-Rapid-Gliedern.
Keine mobilen Sicherungsmittel erforderlich.
Beschreibung mit Karte auch im Hochschwabführer zu finden. (Festlbeilstein Diagonale etc.)
Vom Bodenbauer über den markierten Wanderweg taleinwärts, nach ca. 600m einer nach rechts abzweigenden Forststraße folgen. In drei langezogenen Kehren bis zum Ende der Straße: Zuerst eine riesige "Autobahnkreuzung" - hier die Kehre nach links ausgehen - nicht gerade oder nach unten. Bei der nächsten Kreuzung wieder nach rechts kehren. Bei der letzten Kehre wieder links. Am Ende der Forststraße beginnt nach rechts im Wald ein Wanderweg - mit Steinmann markiert. Unterhalb eines markanten Felsen vorbei, danach durch eine steile Rinne nach oben, weiter über den Weg auf den Grat (Reidelsteinriedel). Festlbeilstein ist schon deutlich sichtbar - den Reidelsteinriedel entlang, bis zum Hubschrauberlandeplatz. (1550m)
Vom Landeplatz schwachen Steigspuren auf die Nordseite folgen - immer wieder auf- und absteigend, der Steig wird deutlicher. Unter der Nordwand kommt man zu einer kleinen Scharte, nach der man ein kleines Stück etwas ausgesetzt absteigt/abklettert (ca. 1-2).
Variante1: Weiter unter der Wand durch, bis man am linken Rand den Wandfuß einfach erreicht. Am Wandfuß nach rechts queren, bis zum schönen Biwakplatz mit Höhle. Fixseil führt nach rechts ums Eck zum Einstieg.
Variante 2: Direkter kann der Biwakplatz erreicht werden, wenn man bei der Scharte nicht abklettert, sondern ausgesetzt und steil die Schrofen aufsteigt. Schneller, aber stürzen verboten.
1650 m
Die Stände sind super zum Abseilen eingerichtet.
Mit 60er Halbseilen oder 60er ES + Rapline können immer zwei SL auf einmal abgeseilt werden - 3 Abseiler bis zum Einstieg.
Dabei muss der Seilerste aber ordentlich schwingen und immer wieder Expressen einhängen. Für den zweiten sind auch ausgesetzte Pendler dabei.
Der letzte Abseilstand (nach 2. SL) ist nicht der Stand, von dem aus die 3. SL geklettert wird, sondern 7 m links davon. Beim letzten Abseiler unbedingt anpendeln, um das grasige Schrofenband zu erreichen. Dann nach links zum Einstieg gehen und den/die Zweite/n zu sich ziehen.
Abstiegszeit (1,5 Std.) ohne abseilen.
Der GPS Track wurde nicht vor Ort, sondern auf der Karte nachträglich gezeichnet.
22.08.2025
Ausgangspunkt / Anfahrt
Vom Mürztal Richtung Aflenz bis nach Thörl, dann links nach St. Ilgen abbiegen und zum Bodenbauer.
Bodenbauer St. Ilgen - 890 m
Ghf. Bodenbauer - 880 m
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