Monte Agner - Nordkante - Agnerkante
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Nordkante am Monte Agner gehört zu den ganz großen und langen Touren in den Dolomiten bzw. den gesamten Ostalpen. Die Höchstschwierigkeiten sind hier zwar moderat, doch verlangt die Agnerkante nach einem konditionstarken Alpinisten, der ein Gespür für die Routenfindung hat und sich sicher in Latschen und seilfrei leichtem Schrofengelände bewegt.
„1600 Höhenmeter, schwierig, vom Sockel weg, viele Verhauer....Prachtvolle Kletterei, aber nicht überall -dazwischen gefährliches Gelände. Im Ganzen eine herrliche romantische Unternehmung für ausdauernde Extrerme, ein mächtig lockendes, ein großes alpines Abenteuer. Kommt man noch spät abends zur flachen Gipfelpyramide, so kann man in der beginnenden Nacht die Abbrände der Ölraffinerien bei Venedig entdecken.“ (Walter Pause, Im extremen Fels).
Siehe Topo, wobei dieses Topo nur eine sehr rudimentäre Darstellung der Tour ist!
Nach einigen einfachen, auch nach mehren trockenen Tagen oft nassen Seillängen mit Gras, Latschen und nicht immer solidem Fels gelangt man auf die erste Gratschulter. Nach dieser wird die Kletterei nach oben immer Schöner, solider und steiler. Die Routenfindung ist meist logisch, wobei man eben auf dieser ersten Gratschulter relativ weit nach rechts queren sollte und die Verschneidung mit dem Klemmblock hinaufsteigen. Nach einem schönen Grauen Riss und einer kurzen Verschneidung gelangt man zur Schlüsselstelle die entweder „original“ rechts über einen anstrengenden nicht ganz einfachen, und etwas abgespeckten Riss klettert, oder links über eine Platte. Nachher gibt’s noch einige super coole Seillängen durch Risse, Platten und Schuppen fast in Marmolada Stil bis zum Gipfelgrat. Dieser führt dann sehr einfach aufs Band unter dem Hauptgipfel. Von dort noch etwa 15min über einen Klettersteig auf den Gipfel.
Celso Gilberti und Oscar Soravito 29.08.1932
1 x 60 m
10
60 m Doppelseil, 10 Express (inkl. lange), Cams bis 3, Helm, Tiblocs für das gleichzeitige Klettern und Biwakausrüstung
In der gesamten Tour stecken etwa 50 Normalhaken.
6+, 5+/A0 (in einer Seillänge), V- und V+ in ca. 6 weiteren Seillängen, ansonsten deutlich leichter und viel seilfrei zu gehendes Gelände.
Vom Parkplatz über den Bach waten und einer Forstraße ca. 500 m folgen bis bei einem Steinmann ein Weg abzweigt. Nun immer diesem Weg, Markierungen und Steinmänner folgen. Die markante Scharte am Einstieg erreicht man von links mit Fixseilen im steilen Wald. Etwa 10 m links der Scharte befindet sich die Einstiegsverschneidung (schwacher roter Pfeil am Einstieg). Vom Auto eine gute Stunde.
1200 m
Vom Gipfel süeseitig über über den drahtseilversicherten Normalweg zur Forc. Pizon ( Bivacco Biasin - bis hierhier ca. 20 Min.) absteigen und südöstlich absteigen bis man zu einer auffälligen Markierung kommt. Dort entweder gerade hinunter über den Sentiero del Canalone (Südschlucht, versichert, Stellen B, bei vielen Bergsteigern Steinschlaggefahr) oder leicht linkshaltend dem „Weg der Erstbesteiger“ folgen (nicht versichert, aber sehr gut markiert; kurze Kletterstellen bis 1+). Die Wege treffen sich am Wandfuß wieder und man steigt weiter zum Rifugio Scarpa, 1748m ab. Ab hier weitere 700 Hm bis nach Frassene. (3- 3,5 Std.)
Eine gute Zweierseilschaft sollte die Route mit viel Seilfreiklettern in einem Tag bis zum Bivacco Biasin schaffen.
Trotz der nordseitigen Ausrichtung klettert man fast den ganzen Tag in der Sonne (viel Getränk mitnehmen!).
Tiblocs für das gleichzeitige Klettern von Vorteil
20.08.2020
Daniel Ladurner
Ausgangspunkt / Anfahrt
A22 Brennerautobahn bis Ausfahrt Auer/Ora und auf der Staatsstraße 48 über Cavalese und Predazzo nach Moena, dort auf der SS346 über den Pso. di S.Pellegrino nach Cencenighe, dann auf der SS203 ca. 8 km bis Taibon/Agordino, rechts nach Col di Pra und ca. 1 km vor der Häusergruppe an der Straße parken (siehe Karte!).
Col di Pra - 843 m
Parkplatz ca. 1 km vor Col di Pra - 843 m
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