Walkerpfeiler - Grandes Jorasses Nordwand
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Walkerpfeiler ist auch heute noch eines der begehrtesten Ziele für den extremen Bergsteiger. Der Walkerpfeiler bildet mit Eiger Nordwand und Matterhorn Nordwand auch die drei großen Nordwände der Alpen (auch Klassische Nordwände oder Letzte Probleme der Alpen), die sich durch ihre besondere Höhe, Schwierigkeit oder Gefährlichkeit auszeichnen.
„Kein Zweifel mehr: Der Walkerpfeiler ist auch heute noch das begehrteste Ziel für alle Bergsteiger unter den Extremkletterern. … . Hier ist ein wahrer Pfeiler aus Urgestein, der als kolossale Säule auf breiter Basis aus den Eisdecken des Leschauxgletschers bricht, um in eindeutig gerader Linie, nach oben immer schlanker werdend, zum höchsten Punkt der schwarzen Riesenmauer aufzusteigen. Welch ein Bild!“
„Wie sonst keiner in den Alpen wirkt der gewaltige Pfeiler bestürzend und begeistern hoch, mächtig, drohend – unmittelbar über seinen Rücken drängt eine klare Führe ohne Umwege zur Gipfelwächte. Es ist die große, die klassische Granit-Eis-Führe…“ Walter Pause - im extremen Fels.
Absicherung: Relativ gut, viele Normalhaken an den Ständen und auch dazwischen; ansonsten gut selber zu sicheren.
Alles in allem eine nicht zu unterschätzende sehr lange und extrem anspruchsvolle Route! Es sollte in jedemfall Biwakausrüstung mitgeführt werden, denn auch der Abstieg ist sehr schwierig und zieht sich in die Länge!!
Zustieg zur Wand:
Von der Zahnradbahn Bergstation in ca. 4 Stunden zur Leschauxhütte (nur im Sommer bewirschaftet- klein). Winterraum gut ausgestattet- 12 Personen). Von dort in 2 bis 3 Stunden zum Einstieg am Fuße des Pfeilers auf rd. 3000 m.
Route: Siehe Topo!
Die eigentliche Kletterei beginnt 3 Seillängen unterhalb des Rebuffat Risses, bis dahin klettert man in der Regel mit Bergschuhen.
Kletterzeit ab Einstieg 14-24 Std., in dier Regel braucht man 2 Tage.
Wandhöhe 1200 m,
Kletterlänge 1800 m, ca. 56 Seillängen!
Direkt vom Gipfel auf dem Normalweg Richtung Süden- zuerst über Schnee, dann über einen felsigen Grat abkletternd in eine markante Gletschermulde. Diese nach Westen queren zur Whymperrippe. Über Fels runter (Abseilstellen) und neuerliches Queren einer 40-45° steilen Eisflanke nach Westen zu den Reposoirfelsen. Den Grat abklettern oder abseilen. Dann durch ein Gewirr aus Spalten und Seracs in leichteres Gelände. Am Ende des Gletschers schottrig zur Boccalatte Hütte (2.804 m- 4 Stunden. Achtung: Hütte nicht immer offen! Winterraum…). Von dieser über einen steilen Möränenrücken teils mit Fixseilen gesichert und Stahlleitern steil runter ins Val Ferret (2 Stunden). (siehe Karte und Satelitenbild!)
AD-, im Eis bis ca. 45° im Fels bis III-
Vorischt bei den Seracs über der Gletschermulde!
Alternativ kann man von der Pionte Walker zur Pointe Whymper queren und hier über den Felsrippe bis zur Verbindung mit dem Normalweg vor der Abseilstelle abklettern, oder im Eis orogrophisch links der Whymper Rippe zwischen dieser und den Seracs durch eine steile Rinne abklettern bis man in der Gletschermulde auf den Normalweg trifft, weiter wie oben.
1. Begehung: Ricardo Cassin, Luigi Esposito und Ugo Tizzoni 04.-06.08.1938
2. Begehung: Gaston Rébuffat und Ravanel Frendo 1945
1. Winterbegehung: Walter Bonatti und Cosimo Zappelli 1963
1. Solobegehung: Alessandro Gogna 1968
Aktueller Speedrekord: Dani Arnold in 2:04 Std. am 27. Juli 2018
1 x 50 m
Hochtouren und alpine Kletterausrüstung
unter anderem:
60 m Doppelseil
8-10 Express
6 Bandschlingen
1 Satz Cams: 0.3 bis 2
1 Satz Keile
einige Schlaghaken
Leichtbergschuhe
Steigeisen
1 Eisgerät (bei schlechten Verhältnissen event. 2)
2 Eisschrauben (bei schlechten Verhältnissen event. mehr)
Kletterschuhe
Biwakausrüstung
EX-, 6+ (6/A1), 15 SL 5-6, sonst selten leichter als 4, Eis bis 60°
Die Schwierigkeiten und Begehungszeit hängen auch hier ganz stark von den Verhältnissen ab!!!
17.07.2019
Daniel Ladurner
Ausgangspunkt / Anfahrt
Über die Schweiz: Autobahn bis Martigny, dann über den Col de la Forclaz und den Col des Montets von Osten kommend nach Chamonix. Über Italien: Autobahn bis Courmayeur, dann durch den Mont Blanc Tunnel (46 €/ Richtung) von Süden kommend nach Chamonix. In Chamonix zur Montenves Zahnradbahn.
Chamonix - 1035 m
Bergstation Montenvers Zahnradbahn - 1913 m
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