Piz Cambrena Eisnase

Eisklettern
Mittel
(2)

Toureninfo

Karin in der Eisnase
Diff.
Schwierigkeit 50°  /  4
Höhe Einstieg
Höhe Einstieg3010 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 600 m  /  650 Hm
5:30 Std.  /  12:30 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 5:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
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Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Piz Cambrena  (3604 m)
Charakter:

Eine sehr schöne, stark kombinierte Tour. Sie steht ihrem Nachbarn, dem Piz Palü Ost-Pfeiler, in nichts nach. Die Tour gehört zu den großen Klassikern im Bernina Gebiet - hat sich aber wegen der Gletscherschmelze stark verändert.

Genaue Routenbeschreibung:

Von der Diavolezza über den Palü Normalweg zum Piz Cambrena. Die Einstiegsfirnrinne gibt es nicht mehr, bzw. nur noch sehr unausgeprägt. Wir gingen über die auf der N-Seite auffallenden Firnfelder bis zum oberen linken Rand des obersten Feldes (45°-50°). Dann dem Fels auf logischen Bändern leicht rechts des markanten Felssporns folgen. Diesen dann rechts umgehen, um auf den Firnrücken zu gelangen (stellen III-IV). Nach dem Firnrücken nicht in die Flanke traversieren (wie im Führer beschrieben), sondern leicht rechts in ein Band (Schlinge an Felskopf). Dort befindet sich die Schlüsselstelle, Platte (IV evtl. IV+) seitlichen Griffe meist lose (Bei uns war die Platte vereist, dann wirklich sehr heikel). Nach der Platte richtung scharfen Grat klettern und hoch zur Eisnase. Hier gemütlich über max. 50° seile Flanke zum Gipfelplatt (Vorsicht große Spalte). Leichte Firnflanke bis zum Ostgipfel.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

H. Frick mit Christian Zippert und Hans Carper; 23.08.1918

Expressschlingen: 

4

Klemmkeile: 

kleines Sortiment

Friends: 

keine

Ausrüstung:

Helm, Eisausrüstung mit 2 Eisgeräten, Schlingen, Halbseil (55m), evtl. Keile.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Firn bzw. Eis bis 50°, im Fels bis 4/4 +. Auch der Abstieg ist äußerst anspruchsvoll - brüchiges Fels- und objektiv gefährliches Spaltengelände.

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Von der Diavolezza dem Palü Normalweg folgen bis 3011m.

Höhe Einstieg: 

3010 m

Abstieg:

Der Abstieg ist mittlerweile sehr heikel. Man geht über den Westgipfel nach Norden bis zu einem kleinen Steinmandl. Hier in den Westgrat absteigen (Vorsicht extrem lockeres Gelände, den gesamten Westgrat lang), recht bald nach links unter den massiven Felsblöcken traversieren bis zum Getscher. Der Gletscherhang weist sehr schlechtes stark Stein durchsetzes Eis auf (wir haben hier eine Abseilschlinge belasen). Der übergang zum Palü E-Grat für den weiteren Abstieg kann man sich sparen hier war bei den Verhältnissen kein runterkommen (große Spalten, schlechtes Eis). Wir sind (objektiv gefährlich) die Westwand traversiert und haben an geeigneter Stelle zu einem Felsblock im Hang abgeseilt (2x55m). An diesem kann dann, über eine Brücke in der großen Spalte, geseilt werden. Ab hier "Hatsch" über Palü Normalweg zur Diavolezza (letzte Bahn um 17:30 sonst wird gelauft ;o) ).

Alternativer leichter Abstieg (von Alex Ebner): Wesentlich leichter, schöner und sicherer ist die Überschreitung der beiden Gipfel des Piz d'Arlas (guter Fels, I bis II+), vom Gipfel problemlos über Steigspuren und einigen kurzen leichten Kletterstellen (I) zurück zur Diavolezza in ca. 3 Std. ab Piz Cambrena.

Kartenmaterial:

SAC- Karte Berninagebiet

Bemerkungen:

Viel mehr Zeit einplanen als im Führer beschrieben (vor allem im Abstieg). Wir sind bis auf die Platte den Grat Seilfrei gegangen und haben dennoch 5:30h gebraucht. Den Tag vorher war Schnee gefallen dadurch wurde die Tour stellenweise sehr heikel.
Die Tour ist bedeutend ernster als in den Führern beschrieben.

Infostand: 

23.08.2004

Autor: 

Biggel Stefan

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (12)

Kommentare

19.06.2022 - 13:36

AW: Piz Cambrena Eisnase

Wir ware vom 10 - 12.6 2022 auf der Diavolezza. Machten zuerst den Piz Palü Ostpfeiler und anschließend den Piz Cambrene über die Eisnase - Abstieg über Piz Arlas.

Aufstieg erfolgte nach dem ersten Firnfeld und "Schotterfeld" am gleitenden Seil.

Dabei lag die größte Schwierigkeit darin keine Steine auf seinen Kameraden zu schmeißen. Absicherung erfolgte sehr mager, da das Meiste recht lose ist. Wir brauchten aber auch nicht mehr.

Die Stellen an denen man wirklich "klettert" hätte ich nicht schwerer als im 3 Grad empfunden.

Die Eisnase selbst, war ein gemütliches Hochstapfen. Wobei hier die beschriebenen 50 Grad - im Vergleich zu anderen 50 Grad Touren - hier nicht mehr anzutreffen waren.

Wir waren von der Diavolezza in 3 Stunden auf dem vorgelagertem Gipfel des Camprena. 

Abstieg erfolgte über Piz Arlas, der in seiner Länge und mit  seinen ausgesetzten Stellen nicht leichter war wie der Aufstieg.

Die Tour ist meiner Meinung nach nicht mit dem Piz Palü Ostpfeiler zu vergleichen. Der Ostpfeiler ist um einiges schwerer und um vieles länger, dafür fast ausschließlich im kompaktem Fels.

12.11.2021 - 22:56

AW: Piz Cambrena Eisnase

Die Beschreibung der Route ist leider überhaupt nicht zutreffend. Kletterei sehr einfach max. 3 er, Firnflanke schön aber nicht anspruchsvoll. Die Route ist voll mit Schutt und Geröll und ist Opfer des dahin gehenden Permafrost.

Beim Abstieg sollte man bezüglich Steinschlag nicht untereinander laufen. Abseilen ist allerdings nicht nötig. Unten muss man über ein Eisfeld ablaufen (hier kann man mit Abalakov Abseilen geht aber mit sicheren Tritt auch gut so) und über den Bergschrund. 

Tour in meinen Augen nicht lohnend. Lieber neben dran auf den Piz Palü

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