Gran Paradiso - Nordwestwand

Eisklettern
Leicht
(1)

Toureninfo

im Mittelteil der Wand
Diff.
Schwierigkeit 55°  /  WI3
Höhe Einstieg
Höhe Einstieg3350 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 600 m  /  1300 Hm
3:00 Std.  /  7:00 Std.
Ausrichtung Nordwest
Ausrichtung Nordwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 2:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Gran Paradiso  (4061 m)
Charakter:

Eine einfache, bei Blankeis doch etwas fordernde und längere Eiswand (600 HM) am südlichsten Viertausender der Alpen. Der Zustieg unter die Wand ist spaltig und bedarf oft eigener Routenfindung. Dafür ist man im Gegensatz zum Normalweg alleine unterwegs. Der Abstieg ist ebenfalls nicht spaltenfrei- mit Schi bis Mitte Juli zu empfehlen!

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Genaue Routenbeschreibung:

Zustieg zum Stützpunkt: Vom Parkplatz den Bach überqueren und an seiner linken Seite südlich aufwärts, bis ein Wäldchen kommt. Dort dem Schild Richtung Rifugio Vittorio Emanuele folgen. Der Weg geht steil in Serpentinen kurz nach einem Bachzulauf links, östlich denn Hang empor bis sich der Wald lichtet und der Hang sich etwas zurücklegt. Immer auf einem Rücken bleibend, links eines Bacheinschnitts, in östlicher Richtung weiter empor. Kurz hinter einem von weitem schon zu sehenden, kleinen gemauerten Gebäude (Wasserversorgung), geht der Weg leicht nach links zur Hütte (2-2,5 h ab Parkplatz). 

Das Rifugio Vittorio Emanuele ist bewirtschaftet und hat ca. 50 Plätze; Lager für Alpenvereinsmitglieder: ca. 8 Euro. Der Hüttenwirt gibt gerne Auskünfte über aktuelle Verhältnisse.

Alternativ über das Rifugio Federico Chabod (2.750 m): Beim Parkplatz in Pravieux (ca. 1.900 m) links über den Bach und dem perfekt markierten Weg in zwei Stunden zur Hütte rauf. Die Wand ist hier sehr gut einzusehen.

In der Wand: Prinzipiell mehrere Möglichkeiten, wobei zumeist die besten Verhältnisse im linken Wandteil anzutreffen sind. Alternativ kann aber auch ganz rechts im Eis und zuletzt über Fels (III-IV) ausgestiegen werden, oder direkt in Falllinie hoch mit oft blankem Eis und abschließenden Eiswulstes (ca.70 Grad) zum Vorgipfel.

Der gängige Anstieg jedoch verläuft parallel zu den linken Begrenzungsfelsen.

Vom vorgelagerten Wandfuß (ca.3.400 m) über einen leichten Aufschwung zum eigentlichen Wandfuß (ca.3.500 m). Ab hier steilt sich die Wand zunehmend bis zur Randspalte (ca.3.650 m) auf. Nach Überwindung die Wand parallel zu den linken Begrenzungsfelsen in rinnenartiger Vertiefung hoch bis zum Grat (ca. 3.950 m). Unschwierig nach rechts über Firn/Eisgrat weiter bis zum Vorgipfel. Ab hier den nahezu horizontalen Grat im Schnee und leichten Fels (Stellen I ) noch ca. 200 m weiter bis zum Fuß des 10 m hohen, blockartigen Gipfelfelsens mit Madonnenstatue. Diesen Gipfelfelsen hoch (10m, II+) zu kleinem, ausgesetzten Plateau (3 Stunden ab Wandfuß).

Sehr oft wird orografisch ganz links die Randkluft überquert, um dann in einer laangen Querung die o.a. Begrenzungsfelsen zu erreichen. Ist aber um einiges weiter.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

A. Cretier, L. Bon und Renato Chabod am 11. Juli 1930. Erste direkte Begehung durch Franco Garda und Sergio Giometto am 12. - 14. Juli 1958

Seillänge: 

1 x 50 m

Expressschlingen: 

5

Klemmkeile: 

Keine

Friends: 

Keine

Ausrüstung:

Gletscherausrüstung, Seil (Einfachseil genügt), Eisgeräte, Eisschrauben, Skitourenausrüstung je nach Schneelage

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Schwierigkeit: D-, Eis bis 55 Grad, ca. 500 Hm + 100 Hm leichter Vorbau (eigentliche Schwierigkeiten konzentrieren sich jedoch auf 300 Hm ab der oberen Randspalte)

Objektive Gefahren: Wand objektiv eher sicher, in der Regel kein Eis oder Steinschlag.

Beste Jahreszeit: Frühjahr und Frühsommer (April, Mai, Juni) günstig, dann wenig oder fehlendes Blankeis in der Wand, außerdem bequemer Zustieg und vor allem Abstieg. Tour ansonsten auch im Sommer und Herbst gut möglich, dann jedoch Wand insgesamt blank.

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Vom Rifugio Vittorio Emanuele : Hinter der Hütte in nördlicher Richtung in eine Becken, in dem der Gran Paradiso Gletscher liegt. Ab hier zwei Möglichkeiten:

1. Gerade weiter bis zur Seitenmoräne die den Gletscher orographisch rechts begrenzt. Ansteigend die Moräne gewinnen und hinter ihr auf Gletscher nach Osten weiter. In östlicher Linienführung bis zu den Spalten am vorgelagerten Wandfuß. Direkterer, kürzerer Zustieg dafür weniger gespurt und eventuell mehr Spalten.


2. Den Normalweg verfolgend, im Becken des Gran Paradiso Gletschers, bequem ansteigend bis ca. 3500m. Hier versuchen nach links zu halten auf den übergletscherten Rücken einer Anhöhe. Ab hier ca. 150-200Hm Absteigen oder Abfahren (Spalten) Richtung Norden zum vorgelagerten Wandfuß (ca.3400m). Mehr Höhenmeter dafür gut gespurt, kaum Spalten im Anstieg, wenige im kurzen Abstieg.

Vom Rifugio Chabod (2.750 m- kürzer und einfacher): den Normalweg rauf und bei ca. 3.000 m einfach gerade rauf unter die Wand (Achtung auf Spalten)- 2 Stunden ab Hütte.

Höhe Einstieg: 

3350 m

Abstieg:

Vom Gipfel südlich über leichte Felsen zu Normalweg queren und über diesen unschwierig in westlicher Richtung auf dem Gran Paradiso-Gletscher zurück zur Hütte (~3/4h mit Ski, ~2h zu Fuß). Bei Benützung des Normalwegs kaum Spalten.

Ab Hütte weiter wie bekannt zum Parkplatz (je nach Schneelage und Skibenützung zw. 45min bis 1h 30 min ab Hütte)

Zum Rifugio Chabod: Sinngemäß wie vor- bei ca. 3.700 m zweigt der Rückweg Richtung Norden ab und führt gut gespurt über den Lavecieau- Gletscher etwas spaltig zurück (~3/4h mit Ski, ~2h zu Fuß).

Kartenmaterial:

IGC-Topokarte Italien, Blatt 101 Gran Paradiso, 1: 25 000


Der direkte Zustiegsweg ist auf empfohlener Karte schwarz und dünn eingezeichnet.

Bemerkungen:

Auf der Straße nach Pont hat man bei der Abzweigung zur Rif.Chabod bei ca. 1.840 m links oben (in Fahrtrichtung nach Pont gesehen) guten Blick (siehe Photo) auf die Wand.

Schöne Eiswand mit wenig Stein- oder Eisschlag. Mehrere Möglichkeiten in der Wand zu klettern. Der Normalweg ist bei schönem Wetter hoffnungslos überrannt. Die Wirtsleute im Rifugio Chabod sind sehr freundlich und geben gerne Auskunft über die Verhältnisse. Quartier unbedingt vorbestellen oder vom Tal aus machen (2.200 HM und dann rund 9 Stunden)


Andere mögliche Eistour ab Hütte bietet sich mit dem Ciarforon (3.642 m) an.

Infostand: 1.5.2004, Alban Glaser- aktualisiert am 22.7.2019, Michl Kraeftner

Infostand: 

30.06.2019

Autor: 

Alban Glaser / Michael Kräftner-Bergtraum

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Mit dem Auto je nach Ausgangspunkt bis Aosta dann weiter Richtung Courmayeur. Abbiegen ins Val Savarenche, am Talende kostenloser Parkplatz bei Pont (1.960 m), oder schon vorher beim PP Pravieux (1.840 m) gleich nach dem Campingplatz ( für den Zustieg zum Rif. Chabod).

Talort / Höhe:

Pont, Val Savarenche  - 1960 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Rifugio Vittorio Emanuele  - 2732 m

Bilder (9)

Übersicht Gran Paradiso Nordwestwand mit Zu- und Abstieg
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										Foto: Bergtraum

Übersicht Gran Paradiso Nordwestwand mit Zu- und Abstieg , Foto: Bergtraum

im Mittelteil der Wand
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										Foto: Juergen Krenmayr

im Mittelteil der Wand , Foto: Juergen Krenmayr

Ausstieg aus der Wand
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										Foto: www.bergtraum.at

Ausstieg aus der Wand , Foto: www.bergtraum.at

der herrliche Ausstiegsgrat
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										Foto: www.bergtraum.at

der herrliche Ausstiegsgrat , Foto: www.bergtraum.at

mit Schi entlang der Heerscharen am Normalweg runter
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										Foto: www.bergtraum.at

mit Schi entlang der Heerscharen am Normalweg runter , Foto: www.bergtraum.at

Im unteren Teil der Wand, 
									Die Randkluft in der direkten Falllinie der Wand zu überschreiten war nicht möglich, deshalb stiegen wir 100m weiter rechts ein und querten dann in die Falllinie., 
										Foto: Ole Kiwus

Im unteren Teil der Wand, Die Randkluft in der direkten Falllinie der Wand zu überschreiten war nicht möglich, deshalb stiegen wir 100m weiter rechts ein und querten dann in die Falllinie., Foto: Ole Kiwus

Rechts unterhalb der linken Begrenzungsfelsen, 
									Wir durchstiegen den untern Teil diagonal von rechts nach links., 
										Foto: Ole Kiwus

Rechts unterhalb der linken Begrenzungsfelsen, Wir durchstiegen den untern Teil diagonal von rechts nach links., Foto: Ole Kiwus

Im mittleren Wandteil, 
									Vom mittleren Wandteil nach oben hin, wurde die Konsistenz des Eises immer schlechter. Allerdings machten wir die Route auch im August., 
										Foto: Ole Kiwus

Im mittleren Wandteil, Vom mittleren Wandteil nach oben hin, wurde die Konsistenz des Eises immer schlechter. Allerdings machten wir die Route auch im August., Foto: Ole Kiwus

oberer Wandteil, 
									In der vorletzten Seillänge. Wir kletterten im oberen Teil sehr weit links. Dort war das Eis nicht so steil wie in der Nähe der Wulst., 
										Foto: Ole Kiwus

oberer Wandteil, In der vorletzten Seillänge. Wir kletterten im oberen Teil sehr weit links. Dort war das Eis nicht so steil wie in der Nähe der Wulst., Foto: Ole Kiwus

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