Ist man einmal gezwungen, nach einem Lawinenabgang seine/seinen Tourenpartner suchen zu müssen, dann kommen viele Faktoren fast gleichzeitig zum Tragen. Alles muss unter Stress und dann noch wen möglich innerhalb von 15 Minuten erledigt werden. Trainieren tun solche Worst-Case-Szenarien vermutlich die wenigsten, viele bauen dabei auf ihre Ausrüstung (LVS-Gerät, Sonde und Lawinenschaufel), die man aber im Fall der Fälle auch selber korrekt bedienen muss.
Ist der Verschüttete unter den Schneemassen einmal lokalisiert - was schon schwer genug ist - beginnt man nach dem Einkreuzen mit der Punktsuche. Mit der Sonde wird rasterförmig, mit Abständen von ca. 25 bis 30 cm sondiert, bis man einen Treffer (deutlicher Widerstand) gelandet hat, dann erst wird mit dem Schaufeln begonnen. Der ganze Ablauf (Abgehen des Lawinenkegels mit dem LVS bis zum Beginn der Punktsuche) wird naturgemäß unter großen Stress erfolgen, da ist jede nur denkbare Unterstützung hilfreich.
So ein helfendes Ausrüstungstool ist die iProbe Sonde von Pieps, mit dieser wird beim Sondieren die Annäherung zum Verschütteten mit einem akustischen (und optischen) Signal unterstützt. Im Bereich von 2 Metern Entfernung zum LVS-Gerät des Verschütteten piept die iProbe, ist man 50 cm entfernt, erfolgt ein Dauerton - das ist das Zeichen, mit dem Schaufeln zu beginnen. Die akustische Unterstützung funktioniert wirklich sehr gut, das von der iProbe ausgesandte Signal ist laut und deutlich zu hören.
Den vielen Vorteilen der iProbe stehen auch ein paar kleine - für den Genussskitourengeher aber vermutlich vernachlässigbare Nachteile gegenüber. Der Preis (UVP Hersteller) ist mit 200 Euro rund doppelt so hoch, wie der Preis für eine "normale" Sonde aus Aluminium. Im Onlinehandel ist der Jahresmittelpreis bei 140 Euro ausgewiesen, ältere iprobe Modelle wurde aber auch schon mit Preisen von unter 100 Euro gesichtet. Auch das Gewicht ist um 135 Gramm höher als die BT Carbon Pro 220 Sonde vom gleichen Hersteller. Natürlich ist in der iProbe Sonde zusätzliche Elektronik verbaut, welche für das zusätzliche Gewicht verantwortlich ist.
Uns hat bei der neuen iProbe gut gefallen, dass sich diese beim Zusammenbauen von alleine einschaltet - man muss sich also um nichts kümmern und hat beim Sondieren sofort das unterstützende, akustische Signal bei der Punktsuche als Hilfe mit dabei. Es ist schon beruhigend, wenn man plötzlich den durchgehenden Ton hört und weiß, dass man mit dem Schaufeln anfangen kann. Unsere iProbe 220 hat eine physische Sondierlänge von 220 cm (= der Sondenstab ist 220 cm lang) durch die integrierte Elektronik (die bei 50 cm Entfernung den Dauerton bringt) kann man die Sondierlänge aber mit 270 cm (mechanisch und elektronisch) angeben.
Fazit bergsteigen.com: Die iProbe hat für den unerfahrenen, normalen Skitourengeher einen großen Mehrwert bei der finalen Punktsuche, das Gerät gibt einem mit dem finalen Dauerton ein zuverlässiges Signal, um mit dem Schaufeln zu beginnen. Aber auch erfahrene Tourengeher haben mit der iProbe beim Sondieren sicher etwas Zeitgewinn.
Web: Pieps
PIEPS iPROBE BT
Längen: 220 | 260 | 300
Frequenzbereich: 457 kHz
Bluetooth Sendefrequenz: 2.402 - 2.480 GHz
Bluetooth Sendeleistung: 0 dBm
Sondenlänge: total 220 cm | 260 cm | 300 cm
Sondenlänge Packmaß: 47,6 cm
Gewicht inkl. Batterie 380 g | 420 g | 460 g
Stromversorgung: 1x Alkaline, AA, LR6, 1,5V
Batterie Lebensdauer: 100 h
Arbeitstemperaturbereich: -20° C bis +45° C (-4° F bis +113° F)
Reichweite Annäherung: 2 m
Reichweite Trefferanzeige: ca. 50 bis 0 cm
Sondierlänge max. mechanisch: 220 cm | 260 cm | 300 cm
Sondierlänge max. mech. + elektr. (Trefferanzeige): 270 cm | 310 cm | 350 cm
Preis UVP: BT 220/200 Euro, BT 260/220 Euro und BT 300/240 Euro
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