Eispickel gibt es in vielen verschiedenen Variationen, ganz leicht und filigran oder schwer und solide im ganz klassischen Stil – die Crux ist, den richtigen Pickel zu finden, mit dem man sowohl auf flachen Gletscherwegen als auch an den durch den Klimawandel vermehrt auftretenden Steilstufen gut und sicher weiter kommt.
Von der Konstruktion her sieht man den sehr leichten, kurzen Alupickel relativ oft auch auf recht anspruchsvollen Touren in den Westalpen. Solange die Firnauflage da ist, gibt es dagegen nichts auszusetzen, sobald das Eis aber blank unter dem Schnee hervorblitzt, greift man auch beim Pickel besser zu einer Stahlhaue, welche einfach viel besser ins Eis dringt.
Camp hat mit dem Zenith im Grunde eine Hybrid-Version zwischen sportlich kurzem Alupickel und klassischem Stahlpickel erschaffen. Der Schaft leicht gekrümmt, für den besseren Grip sind Griffkerben bevor der Schaft unten mit einer wirklich guten Spitze abgeschlossen wird. Am Schaft gibt es noch eine verschiebbare Handauflage, welche beim Kletten im steilen Gelände unten und beim Gehen ganz oben positioniert wird.
Das Highlight ist aber das Kopfelement mit einem warm geschmiedeten Aluminium Mittelblock und einer schönen scharfen Stahlhaue und hinten eine effiziente, elegant geschwungene Schaufel. Das Gute an diesem Kopfelement ist, dass man dieses komplett austauschen kann und so vermutlich ein Leben lang mit diesem Pickel unterwegs ist. Den Ersatzkopf (Zenith-Kopfteil) gibt es als nachrüstbares Zubehörteil.
Bei einem Pickel ist die Balance, also wie sich der Pickel beim Gehen in der Hand anfühlt, ein ganz entscheidender Faktor. Man muss das Gewicht der einzelnen Komponenten gut am Gerät verteilen, mit einer guten Balance macht das Gletschergehen mit einem Pickel einfach mehr Spaß. Das ist Camp mit dem Zenith sehr gut gelungen, wir waren bei unseren Hochtouren sehr angenehm überrascht.
Wir haben den Zenith Pickel sowohl mit einer klassischen Handschlaufe als auch mit einer Leash in Verwendung. Sowohl Handschlaufe (gibt es passend von Camp) als auch Leash lassen sich gut am Zenith anbringen. Wegen des sehr spitzen Dorns unten am Schaft ist auf jeden Fall ein Gummischutz für das Tragen am Rucksack zu empfehlen, sonst haben z.B. die anderen Bergsteiger in der Midi-Seilbahn keine wirkliche Freude mit dem Zenith.
Den Zenith gibt es in drei verschiedenen Längen (50, 57 und 65 cm), das Gewicht wird von Camp mit (418, 428 und 440 Gramm angegeben). Der leicht gebogene Schaft mit den Griffrippen und dem schnell verstellbaren Tigger (Handauflage) verleihen dem Zenith eine schöne Form. Oben beim Hauenelemet gibt es eine große Öffnung (auch für den Leash-Karabiner), mit welcher der Zenith beim Gehen sehr gut in der Hand liegt.
Fazit bergsteigen.com: Der Camp Zenith Eispickel ist ein sehr gelungenes, leichtes Werkzeug, bei dem man sowohl an steileren, technischen Gletscherabschnitten als auch auf Hochtouren sicher unterwegs ist.
Camp Zenith Eispickel
- Haue: Chromstahl
- Schaft: 1.3 mm 7075 Alu
- Spitze: Chromstahl
- Länge/Gewicht: 50 cm/418 g; 57 cm/428 g; 65 cm/440 g
- Finger-Tigger: Serie
- Farbe: Blau
- Preis UVP: 140 Euro
Webinformation: Camp
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