Mit dem neuen Landschaftsprojekt „PAUL“ widmet sich die Performancegruppe Lawine Torrèn unter der Leitung von Hubert Lepka dem Leben und Vermächtnis des legendären Alpinisten Paul Preuß (1886–1913). Die Uraufführung findet am 17.10.2025 an der Seewiese in Altaussee statt – dort, wo Preuß einst seine bahnbrechende freie Begehung der Trisselwand wagte.
Paul Preuß gilt als einer der Begründer des freien Kletterns. In einer Zeit, in der technischer Fortschritt und sportliche Ambition den Alpinismus prägten, forderte er ein radikales Umdenken: Klettern ohne künstliche Hilfsmittel, allein auf Grundlage des eigenen Könnens. Sein Credo – „Das Können ist des Dürfens Maß“ – wurde zur moralischen Richtschnur für Generationen von Bergsteiger:innen. Preuß, Sohn jüdisch-österreichischer Eltern, starb mit nur 27 Jahren am Gosaukamm, stürzte in den Tod – und wurde zur mythischen Figur einer Ethik, die heute aktueller ist denn je.
Im Zentrum der Inszenierung steht Rudi Hauser als Paul Preuß. Der Extrembergsteiger Rudolf Hauser, privat als Kletterer in höchsten Schwierigkeitsgraden unterwegs, ist seit vielen Jahren Teil des Lawine Torrèn Netzwerkes und verkörpert Preuß nicht als Heldenfigur, sondern als Suchenden – einen Menschen, der an der Grenze zwischen Mut und Maß, zwischen Idealen und Abgrund wandelt. Hauser bringt physische Präsenz und emotionale Tiefe in die Rolle und lässt Preuß’ innere Konflikte unmittelbar spürbar werden.
Wie in vielen Arbeiten von Lawine Torrèn verschmilzt auch in PAUL die Natur mit der Inszenierung: Felsen, See, Licht und Wetter werden zu Mitspieler:innen. Tänzer:innen, Schauspieler:innen, Musiker:innen und Kletterprofis erzählen die Geschichte eines Menschen, der sich dem Risiko aussetzt, um Wahrhaftigkeit zu finden. Das Publikum bewegt sich durch die Landschaft und wird Teil einer begehbaren Erzählung, in der Geschichte und Gegenwart, Realität und Mythos ineinanderfließen.
Regisseur Hubert Lepka, selbst aus dem Salzkammergut, beschreibt das von TAUROA initiierte Stück als „eine Rückkehr an den Ursprung einer Haltung“. Preuß’ Denken sei, so Lepka, „eine Einladung, über Verantwortung im Umgang mit Natur, Technik und eigener Stärke nachzudenken“.
In Zeiten, in denen der Mensch die Natur oft als Bühne seiner Selbstinszenierung nutzt, erinnert PAUL an eine andere Sicht: an Demut, Achtsamkeit und die Kunst der Selbstbegrenzung.
Lawine Torrèn ist bekannt für ihre spektakulären Landschaftsinszenierungen – auf Gletschern, in Steinbrüchen oder Industrieanlagen. Mit PAUL kehrt die Gruppe an einen Ort zurück, an dem Geschichte, Mythos und Natur auf einzigartige Weise verschmelzen.
TAUROA ist ein Hotel-/Gastronomie-Unternehmen in Österreich, das unter dem Motto „beflügelnde Orte“ außergewöhnliche Hotels, Gasthäuser, Restaurants und Veranstaltungsorte betreibt
Ein Stück über das Klettern – aber vor allem über Haltung, Freiheit und die Frage, was der Mensch sich selbst zutraut.
Spieltermine
Premiere: Freitag, 17. Oktober 2025
Weitere Vorstellungen: 18., 19. sowie 25. und 26. Oktober 2025
Uhrzeit: jeweils von 14:00 bis ca. 20:00 Uhr
Ort: Seewiese Altaussee
Ablauf
- 14:00 Uhr – Treffpunkt an der Schiffsanlegestelle in Altaussee
(Fischerndorf 158, 8992 Fischerndorf, Österreich) - Überfahrt mit der traditionellen Plätte zur Seewiese. Begrüßung, Einführung und Ausgabe der Headsets
- 15:00 Uhr – Beginn der szenischen Wanderung
Schauspiel, Tanz, Musik und Naturerlebnis in einzigartiger Verbindung - Ca. 18:00 Uhr – Einkehr im Gastgarten der Seewiese Altaussee mit Aufwärm-Gericht
- Abschluss – Finale Szene im Haus, bei Tisch mit einem von 1911 inspirierten 3-Gänge-Menü
- Rückfahrt – Zwischen 20:00 Uhr und 21:30 Uhr flexibler Shuttle zurück nach Altaussee
€ 165 pro Person
Darin inkludiert: Plättenüberfahrt von Altaussee zur Seewiese, szenische Wanderung mit Schauspiel, Tanz, Musik und Naturerlebnis, Getränke während der Wanderung, Einkehr mit Aufwärm-Gericht, 3-Gänge-Menü in der Seewiese Altaussee, Shuttle zurück nach Altaussee.
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